Am ersten Novemberdienstag führte das Traditionsunternehmen eine Übung durch, um die Abläufe bei einer Evakuierung nach Auslösen der Brandmeldeanlage realitätsnah durchzuspielen. So lag es nahe, auch die Feuerwehr Reit im Winkl mit ins Boot zu holen.
Ein Gebäudekomplex dieser Größe stellt ein besonderes Gefahrenpotential dar. Daher ist Ortskenntnis neben den technischen Voraussetzungen für die Rettungskräfte sehr wichtig. Oft sind Brandmeldeanlagen installiert, die eine frühzeitige Erkennung von Entstehungsbränden detektieren sollen. Diese sind direkt mit der Rettungsleitstelle verbunden, die umgehend eine fest vorgegebene Stärke von Rettungskräften alarmiert.
Übungsszenario war daher eine ausgelöste BMA in einem der Obergeschosse mit zwei vermissten Personen. Zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge und das Hubrettungsfahrzeug wurden alarmiert. Sofort nach Erreichen der Einsatzstelle wurde der Befehl zur Anleiterbereitschaft über die Hubrettungsbühne und Steckleitern zur Menschenrettung befohlen.
Vier Atemschutztrupps gingen ins Gebäude vor. Die Wasserversorgung wurde vom Hydranten aufgebaut.
Die Vermissten spielten zwei Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. Sie wurden über Steckleitern von den Balkonen gerettet.
Nach Übungsende fand eine Begehung des Gebäudes, sowie der Technikräume durch die Rettungskräfte statt. Es wurden die Brandmeldeanlage und Stromverteilung erklärt, sowie Geräte, die für die Feuerwehr für den Ernstfall im Gebäude vorgehalten werden.
Übungsorganisator und zweiter Kommandant Stefan Fenninger bedanke sich für das zahlreiche Erscheinen seiner Mannschaft. Es sei sehr interessant gewesen, bei den ersten Maßnahmen einer Evakuierung dabei gewesen zu sein. Normalerweise erlebt die Feuerwehr das Geschehen erst danach. Solche Übungen und Gebäudebegehungen seinen unerlässlich, um im Ernstfall schnelle und wirksame Hilfe leisten zu können, so Fenninger.
Der dritte Kommandant Jan Schröter ergänzte, dass für den Realfall weitere überörtliche Kräfte im Alarmplan vorgesehen sind, die die lange Schlauchleitung von der Lofer hinauf zum Hof Steinbach legen.
Um die Abläufe für die Hotelgäste beim Abendessen nicht unnötig zu beeinträchtigen, war die Übung schon für 18:00 angesetzt. Abschließend lud das Gut Steinbach die Floriansjünger ins Blockhaus zu einer deftigen Brotzeit ein. (MF)